Geburtstag Hans Vogel
Nach dem Besuch der Volksschule in Fürth absolvierte Vogel, Sohn eines Kleinhändlers und Schuhmachers, von 1894 bis 1897 eine Lehre zum Holzbildhauergehilfen. Bereits 1897 trat er der Gewerkschaft der Bildhauer bei. Als Geselle war er bis 1908 in verschiedenen Gegenden Deutschlands tätig.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme ging Vogel 1933 nach Saarbrücken, das zu dieser Zeit als Hauptstadt des Saargebietes unter Verwaltung des Völkerbundes stand. Schon am 2. Juni 1933 wechselte er nach Prag, um im Mai 1938 ins Pariser Exil zu gehen, wo er die Auslandsorganisation der SPD (Sopade) führte. Auch in Frankreich verschärfte sich der Druck auf die Exilanten bald; im Juni 1940 musste Vogel nach kurzer Internierung über Südfrankreich, Spanien und Portugal nach Großbritannien flüchten.
Nach dem Tode von Wels 1939 war Vogel in Paris alleiniger Sopade-Vorsitzender. Nach der Flucht nach London versuchte er die Reste der emigrierten deutschen Sozialisten im Rahmen der Union deutscher sozialistischer Organisationen in Großbritannien zu vereinigen.
Vogel wird heute häufig (nach dem Exil Crispiens 1933 und dem Tod Wels’ 1939) als Parteivorsitzender der SPD bis 1945 betrachtet. Diese Einschätzung beruht auf seinen führenden Positionen innerhalb der Sopade als Funktionär. Vorsitzender einer allgemein anerkannten „Auslandszentrale“ der SPD mit anerkanntem Führungsanspruch für die deutsche Sozialdemokratie war er aber spätestens seit Beginn des Londoner Exils wohl nicht mehr.
Vogel lehnte den Gedanken an eine Einheitsfront und damit das Zusammengehen mit Sozialisten kommunistischer Prägung auch in Zeiten der Verfolgung stets ab. Am Wiederaufbau der SPD unter Kurt Schumacher nach dem Krieg konnte er nicht mehr teilnehmen, sprach sich aber für ein parlamentarisch-demokratisches System für Nachkriegsdeutschland aus.
Nach Vogel ist die Hans-Vogel-Straße in Fürth benannt.